ARTEFAKTE. WISSEN IST KUNST - KUNST IST WISSEN
»Fluchtlinien der Bildkultur«AKADEMIEVORLESUNG der Interdisziplinären Arbeitsgruppe »Bildkulturen« im Rahmen des Jahresthemas 2011|2012 »ArteFakte. Wissen ist Kunst - Kunst ist Wissen«
12. Mai, 9. Juni und 30. Juni 2011, jeweils um 18.30 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der WissenschaftenAkademiegebäude am Gendarmenmarkt
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Weitere Informationen
Birte Bogatz
T +49 (0)30 - 20 370 -529
Mail bogatz@bbaw.de
Web www.bbaw.de
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Die Vorlesung
Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Bildkulturen“ der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften befasst sich mit der Vielfalt von Bildkulturen in einer transkulturell wie kulturvergleichend ausgerichteten Perspektive. Ziel ist es, erstmals Bildkulturen auf ihren partikularen und gleichzeitig universalen Anspruch hin sowohl in systematischer wie auch in historischer Perspektive zu untersuchen. Sowohl das Besondere einer jeweiligen Bildkultur gegenüber anderen als auch das Allgemeine mit Blick auf eine globale Bildkultur werden thematisiert. Das Forschungsvorhaben unternimmt den Versuch einer dichten Explikation des Zusammenhanges von Bild und Kultur und wendet die auf die Vielfalt von Bildern bezogenen Fragen der Bildwissenschaft auf die Vielfalt der Kulturen an. Damit wird die grundsätzliche Frage der Bildwissenschaft „Was ist ein Bild?“ bzw. „Was sind Bilder?“ reformuliert: „Was sind Bildkulturen?“. Sprecher der interdisziplinären Arbeitsgruppe ist Christoph Markschies. Die Akademievorlesung „Fluchtlinien der Bildkultur“ wurde wissenschaftlich konzipiert von Ingeborg Reichle, wissenschaftliche Koordinatorin der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Bildkulturen“. Die Akademievorlesung „Fluchtlinien der Bildkultur“ wird von der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Bildkulturen“ im Rahmen des Jahresthemas 2011|2012 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften „ArteFakte. Wissen ist Kunst – Kunst ist Wissen“
(jahresthema.bbaw.de) veranstaltet.
Einführung
In aktuellen Debatten wird zunehmend über die Virtualisierung der Bilder geredet, auch in der Annahme, Bilder verbürgen heute keinen kulturell abgesicherten Realitätsbezug mehr. Dies verwundert kaum in einer Zeit, in der allerorten künstliche Bildwelten entstehen und Bilder mit Hilfe von neuen digitalen Technologien so einfach zu arrangieren und zu manipulieren sind. Hinzu kommt eine im Rahmen einer gegenwärtigen Globalkultur schillernde Vielfältigkeit – die „Bilderflut“ – und die „wilde“ Zirkulation von Bildern aus verschiedensten kulturellen Verweisungszusammenhängen.
Dem Forschungsprogramm der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Bildkulturen“ entsprechend diskutiert die Vorlesungsreihe „Fluchtlinien der Bildkultur“ jene Aspekte, die der eher intuitiven Rede von der „Beliebigkeit“ und der „Entsicherung“ von Bildern entgegenlaufen und diese im Lichte kulturhistorischer und bildwissenschaftlicher Paradigmen relativieren. Mitglieder der IAG stellen in unterschiedlichen Feldern die unauflösbare Rolle von Bildern für menschliche Orientierung und Sinnstiftung dar. Aufgezeigt werden aktuelle Einsichten der historischen oder theoretischen Forschung, die die tiefe Einbettung von Bildverweisen in kulturelle Räume und Praktiken anzeigen und dokumentieren. Einen Fokus bilden dabei alle Implikationen von „Perspektive“: von Fragen nach der Darstellung von Raum und seiner perspektivischen Konstruktion im Bild bis hin zu jenem zunehmend transkulturellen Austausch von Bildern als Grundlage für die Selbstverortungen kultureller Akteure.
Die scheinbare Verselbständigung und Autonomie der Bilder und Bildwelten wird somit rückgebunden an „Bildkulturen“ und deren gesellschaftliche und kulturelle Referenzräume, die weit in die Geschichte und die Grundverfassung des Menschen als Bilderproduzenten zurückreichen.
Programm
Donnerstag, 12. Mai 2011
(Einstein-Saal / Eingang Jägerstraße 22/23)
Der Grund der Pluri-Perspektive. Nikolaus von Cues über den Bildraum
Christoph Markschies
Humboldt-Universität zu Berlin, Akademiemitglied und
Horst Bredekamp
Humboldt-Universität zu Berlin, Akademiemitglied
(Einführung und Moderation: Jochen Brüning, Humboldt-Universität zu Berlin, Akademiemitglied)
Donnerstag, 9. Juni 2011
(Einstein-Saal / Eingang Jägerstraße 22/23)
Die Verbesserung des Zeigefingers. Über die Bedeutung der Zentralperspektive
Lambert Wiesing
Friedrich-Schiller Universität Jena
Die Perspektivität des Objektbezugs
Bernd Mahr
Technische Universität Berlin
(Einführung und Moderation: Peter Deuflhard, Freie Universität Berlin, Akademiemitglied)
Donnerstag, 30. Juni 2011
(Leibniz-Saal / Eingang Markgrafenstraße 38)
Malanggan: Abbild und doppelter Tod
Karl-Heinz Kohl
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Akademiemitglied
Linearperspektive! - „Die aperspektivische Methode ist ‚wahrer‘“: Japanisch-europäische Blickwechsel
Melanie Trede
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
(Einführung und Moderation: Margit Kern, Freie Universität Berlin)
Dokumente zum Download
Das Veranstaltungsplakat, das Tagungsprogramm sowie die Abstracts der Vorträge stehen unter den unten aufgeführten Links als speicherbare PDF-Dokumente zum Download zur Verfügung.
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